Mit Holmger 03/02/23
Kurzbeschrieb: Der Glücksritter ist leicht zugänglich und bietet sehr schöne, abwechslungsreiche Kletterei verteilt auf fünf Seillängen. Dank seiner Breite sind insbesondere im unteren Abschnitt verschiedene Routenvarianten möglich. Für sich allein in der imposanten Arena der Bonderfälle stehend, besticht er auch ästhetisch. Alle Standplätze sind zum Abseilen ausgerüstet, abgesehen vom ersten Standplatz wurden das Material kürzlich ersetzt. Lawinengefahr beachten.
Material: 50 oder 60 m Halbseile, Eisschrauben, evtl. Ski oder Schneeschuhe für den Zustieg.
Führer: Hot Ice - West (Urs Odermatt)
Ausgangspunkt: Markierter Parkplatz auf der Strasse zwischen Bonderlen und Ahorni (kurz nach dem Martisgrabe)
Zustieg: In 30-45 Minuten steigt man direkt auf den schon vom Parkplatz aus sichtbaren Fall zu.
SL1, 35 m, 85°: Über und um Blumenkohlpilze herum steigen wir hier hoch – die Routenwahl ist ziemlich frei. Die Herausforderung respektive das Tolle an dieser Länge ist, den besten und sichersten Weg zu finden. Die Pilze sehen von weiten herzig aus, entpuppen sich dann aber plötzlich als ordentliche Bäuche, wenn man sie direkt erklettern will.
SL2, 40 m, 85°: Erst einen kurzen Aufschwung hoch und über flaches Gelände, dann folgt super Kletterei in einer Art Schlucht. Diese ist zwar recht steil, jedoch ziemlich eingängig, mit guten Hooks und Verspreizmöglichkeiten. Wirklich toll - meine Lieblingslänge auf der Tour!
SL3, 35 m, 85°: In einer leichten Linksschleife gehts erst steil, dann flacher und ziemlich direkt aufwärts. Abgesehen von ein paar spröderen Passagen ist diese Seillänge heute leicht - wäre da nur nicht diese enormen Spindrifts (siehe Video)....
SL4, 50 m, 70°: Nach einem kurzen Aufschwung und etwas Schneegestapfe folgt schöne, nicht allzu schwere Kletterei. Allerdings ist hier das Wasser nicht weit weg und das Eis nicht überall solide. Nimmt man nach SL3 den neueren, sich etwas weiter unten befindenden Standplatz, reicht das 50 m Seil nur knapp zu Standplatz 4. Abseilen geht aber problemlos.
SL5, 50 m, 75°: Diese Länge ist wenig steil, erfordert aber eine geschickte Routenwahl, denn das Eis über dem gewaltig strudelnden Wasserfall ist vielerorts nur wenige Zentimeter dick. Besonders eindrücklich ist die gekrümmte "Wasserleitung" aus Eis, die sich ganz zuoberst gebildet hatte und in der das Wasser wie in einer riesigen Aorta pulsierte.
Abstieg: Fünfmal bis zum Wandfuss abseilen