Charakter: Als Tagestour von Realp aus eine relativ lange Tour in schon fast hochalpiner Umgebung mit fantastischer Aussicht vom Gipfel. Skitechnisch einfach, erfordert der Fussaufstieg vom Tiefengletscher zum Tiefensattel trotz neu eingerichtetem Klettersteig und fixen Sicherungspunkten einiges an alpiner Erfahrung.
Ausgangspunkt: Realp, alternativ Tiefenbach (im Frühjahr nach Öffnung der Strasse), beziehungsweise Hotel Tiefenbach oder Albert-Heim-Hütte.
Aufstieg: Von Realp steigt man - die Serpentinen abkürzend - der Furkapass-strasse entlang zum Hotel Galenstock und weiter zum Punkt 2272 m oberhalb von Tiefenbach. Hier traversiert man an geeigneter Stelle und möglichst die Höhe haltend unterhalb des Schafbergs und der Albert-Heim-Hütte durch, umgeht das Chräijennest nördlich und erreicht so den Tiefengletscher.
Über den sanft ansteigenden Tiefengletscher steigt man auf bis auf eine Höhe von ca. 3060 m auf, wo man nach Westen abdreht und auf den Felsriegel, der vom Tiefenstock nach Süden herabzieht, zusteuert.
Nachdem der Gletscherschwund den Aufstieg zum Tiefensattel zunehmend erschwert hatte, wurde dieser mit Eisenbügeln, Sicherungspunkten sinnvoll saniert. Die erste, senkrechte Stufe kann dank Eisenbügeln bequem überwunden werden, hier befindet sich auch ein Drahtseil, in welches man eine Standschlinge zur Sicherung einhängen könnte. Es empfiehlt sich hier, die Ski mit hoch zu schleppen, da ab dem Tiefensattel bis zum Gipfel nochmals ca. 200 Höhenmeter gutes Skigelände folgt.
Weiter geht es nun in gemischtem Gelände, wobei die alpinistischen Anforderungen sehr von den Verhältnissen abhängen. Findet man hier eine ausgetretene Spur in gutem Trittfirn vor, werden wohl die meisten Alpinisten seilfrei weiter steigen, bei Blankeis oder Neuschnee wird der Aufstieg schnell recht anspruchsvoll; ausserdem befindet man sich bis zum Sattel in Absturzgelände. Der Aufstieg lässt sich aber dank regelmässig gesetzten Bohrhaken, Muniringen, Sicherungsstangen und Abseilständen problemlos sicher gestalten; geht man simultan an einem 30 m Seil, befindet sich immer mindestens ein Fixpunkt zwischen den Seilpartnern.
Die Route traversiert nach dem Klettersteig erst nach links und zieht dann relativ direkt hoch zum Sattel. Bei guten Firnverhältnissen hält man sich mit Vorteil im Schnee, denn die Felsen sind meist lose. Ist der Sattel aber stark verwechtet, kann eine Umgehung über die Felsen notwendig sein.
Im Tiefensattel angekommen, können dann wieder die Ski montiert werden. Man steigt nun auf dem breiten Rücken auf, wobei man einen herrlichen Blick auf zahlreiche Viertausender im Wallis und im Jungfraugebiet geniesst. Bei wenig Schnee müssen die letzten 5-10 m zum Gipfel nochmals einfach zu Fuss aufgestiegen werden.
Abfahrt/Abstieg: Die Abfahrt erfolgt zu Beginn über die Aufstiegsroute zum Tiefensattel. Hier hat man die Möglichkeit, nach Westen abzuseilen/ abzusteigen und anschliessend über den Rhonegletscher nach Oberwald abzufahren. Entschliesst man sich aber für den Abstieg über die Aufstiegsroute, kann man bequem bis zum Klettersteig abseilen. Mit einem 30 m Seil muss man dabei nach der ersten Länge 3-4 m seilfrei zur nächsten Sicherungsstange gehen, ein 40 m Seil reicht locker von "Stand" zu "Stand".
Anschliessend fährt man über die Aufstiegsroute ab; bei verbleibender Zeit und Energie kann auch noch der Galenstock über den Nordgrat besteigen werden.
Zeit Aufstieg: | 6-8 h ab Realp |
Höhenmeter: | ca. 2200 m |
Anforderungen:
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Skitechnisch ist die Tour einfach, der Aufstieg zum Tiefensattel erfordert Erfahrung im gemischten Gelände (je nach Bedingungen II-III, Firn/Schnee bis 45 °C) |
Ausrüstung: |
Pickel, Steigeisen, 30-40 m Seil, 3-4 Exen oder Karabiner, 2-3 Zackenschlingen |
Karte: |
Swisstopo |