Sciora (Bergell)

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Sciorahütte (Bildmitte), im Hintergrund die Scioragruppe

Die Sciorahütte ist ein guter Ausgangspunkt für schöne, alpine Kletterrouten und fantastischer Umgebung. Scioragruppe, Cengalo und Badile bilden eine fantastische Kulisse und der Bergeller Granit bietet erstaunlich abwechslungsreiche Kletterei. Die Zustiege zu den Kletterrouten (mit Ausnahme derjenigen des Klettergartens) fordern aber alle eine gewisse alpine Erfahrung, je nach Route und Jahreszeit sind auch Steigeisen und/oder Pickel notwendig.

Auskunft über die Routen finden man in den Führern "Nichts als Granit" (Versante Sud) und "SAC Club-Führer Bündner Alpen 4". Der sehr schön gestaltetete (und etwas schwere) "Nichts als Granit"-Führer erleichtert mit vielen Fotos die Wahl der Route, der SAC-Führer gibt mit guten Skizzen aber etwas mehr Information über die Beschaffenheit einzelner Seillängen, was bei der Wegfindung ohne Haken essentiel sein kann. Im "Nichts als Granit"-Führer sind allerdings die Schwierigkeiten besser getroffen.

 

Torre Innominata di Cacciabella:

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Bewegungstechnisch spannende Kletterei in der "Hofmeister Jubiläum"

Route Hofmeister Jubiläum (6b (obl.), 9 SL, 380 m.:

 

Von der Sciorahütte gelangt man über ein Geröllfeld in 1 1/4 h zum Einstieg (hier hat es manchmal noch ein Firnfeld). Der Einstieg ist mit roten Pfeilen markiert. Die Route führt durch den zentralen Wandteil des Torre Innominata in 9 Seilängen bis auf den Gipfel. Die äusserst abwechslungs-reiche Kletterei über Risse, Platten und Verschneidungen verlangt vor allem Technik und nur selten Kraft.

Die Stände sowie die plattigen Passagen sind mit Bohrhaken versehen. Ein kleiner Satz Camelots (0.3 - 1.0)/Keile ist sehr hilfreich um Runouts zu entschärfen. Wegen den Hakenabständen sollte der Vorsteiger sich im Schwierigkeitsgrad 6b wohlfühlen. Zum Abseilen werden 50 m Halbseile benötigt.

 

Pizzi Gemelli:

Route Cuore di Ferro (6c (obl.), 14 SL, 530 m.:

 

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In der Route "Cuore di Ferro"

Von der Hütte folgt man erst dem Weg (Viäl) nach Westen und hält dann nach dem Moränenrücken Richtung Bügeleisen. Markierungsstangen und Steinmänner helfen, den Weg über den Gletscherbach zu finden. Über Felsblöcke und Schutt steigt folgt man den Markierungen, bis man bei einer flacheren Stelle den Auslauf des Bondasca-Gletschers überquert (Firnfeld). Diese Überquerung sollte zügig erfolgen, da vom Bondasca (Hänge-)Gletscher regelmässig Steinschlag herrscht.

Die sehr lohnende Kletterei ist meist plattiger Natur, man steht entweder auf reine Reibung, oder aber auf kleinen Kristallen, beziehungsweise in kleinen Mulden. Die Schlüsselstelle ist sehr gut mit neuen Bohrhaken abgesichert, in den einfacheren Partien (bis 6a) sind die Hakenabstände aber weit. Oft können im geschlossenen Granit keine zusätzlichen Sicherungen gelegt werden, ein kleiner Satz Keile und Friends kann aber trotzdem hilfreich sein. Es wird über die Route abgeseilt, was in den letzten Seillängen etwas mühsam ist, da hinüber gequert werden muss (abseilen über eine direkte Route möglich?).


Ausgangspunkt: Sciorahütte

Anreise:

 

Postautohaltestelle Promontogno (4 h zur Hütte)

oder mit dem Auto bis Laret (2 1/2h zur Hütte, gebührenpflichtig)

Führer:

Nichts als Granit (Versante Sud), SAC Club-Führer Bündner Alpen 4