Jegerstöcke - Herkules (6c+)

Mit Xavier                                                                                                                                                                                     09/09/20

Kurzbeschrieb: Die "Herkules" am Signalstock bietet im unteren Abschnitt anhaltende, pumpige aber auch technisch spannende Balance-Kletterei in stabilem Fels an Seitengriffen, Crimps, Leisten und Schuppen, bei guter bis sehr guter Absicherung. Im zweiten Teil wird die Kletterei weniger homogen und leichter, fordert dafür bezüglich Absicherung, Felsqualität und Routenfindung. Wer beides mag und einen langen, alpinen Zustieg nicht scheut, erlebt einen erfüllten Tag in grandioser Umgebung!

Material: Gute Schuhe (Bergschuhe mit harter Sohle von Vorteil) für den Zustieg, auch ein Leichtpickel ist im steilen Gras hilfreich und kann je falls noch Schnee liegt sogar notwendig sein;  Halbseile, 12 Exen (davon 4-6 lange für die oberen Seillängen)

Führer: SAC Glarnerland, GLClimbs, UriExcellence oder hier.

Anforderung: Die Bewertung fällt je nach Führer etwas unterschiedlich aus, diejenigem im SAC Glarnerland passt nicht schlecht, man könnte aber SL 3, 4 und 10 einen halben bis ganzen Grad dazugeben. Die schweren Seillängen sind sehr gut abgesichert, in SL 3 und 4 müssen aber Stellen um 6b+ zwingend geklettert werden, und in SL 6 muss in nicht trivialem, brüchigem Gelände deutlich über dem Haken geklettert werden, ohne den nächsten zu sehen. Die Seillänge im oberen Teilstück erfordern auch eine gewisse Erfahrung in der Routenfindung.

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Langer, alpiner Zustieg zum Singalstock

Zustieg: Vom Urnerboden auf gutem Weg zur Alp Zingel, dann weglos aber einfach durchs Geröllcouloir östlich von Punkt 1998 m und über Gras- und Schutt aufs Zingelfad, wo gute Wegspuren bis kurz vor das Schneetal führen (bis hier hin einfach und wenig exponiert).



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Neues Fixseil beim Schneetal - bitte vor Steinschlag geschützt aufbewaren

Nun exponiert über feuchten Schutt bis zur Abseilstelle und hinunter ins Schneetal (früher gab es hier anscheinend eine Tyrolienne, nun haben wir für den Wiederaufstieg beim Rückweg ein neues Seil montiert - bitte nach Benutzung unter dem Stein deponieren, um es vor Steinschlag zu schützen).

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Ausstieg aus dem Schneetal

Man klettert/steigt einige Meter in der Schlucht auf und verlässt diese dann mithilfe eines kurzen Fixseils über Felsplatten. Nach einer kurzen, exponierten Passage in steilem Gras gelangt man über einfaches Gelände und Wegsspuren zum Einstieg (ca. 30 m nach der Pfeilerkante). 

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Die erste Seillänge (5b) ist noch nicht berauschend - einfach aber etwas bröselig...
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Knackiger Start in die anhaltend pumpige aber gut gesicherte 2. Seillänge (6c+)
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Die 2. Seillänge (6c+) von oben
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Seillänge 3 (pers. 6b+) sieht leichter aus als sie ist und bietet eine knifflige, über dem Haken zu kletternde Stelle.
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Coole Traverse am Ende der Seillänge 3 (pers. 6b+)
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Seillänge 4 (pers. 6c) beginnt mit einem kleinen Dach und guten Griffen, wir dann aber wenig anstrendend, dafür knifflig. Der Schlüsselzug ist ein zwingend über dem Haken zu kletternder Aufsteher an seichten, kleinen Seitengriffen.
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Im oberen Teil wir die Kletterei einfacher, der Fels ist etwas instabiler und vegetativ durchsetzt. Es finden sich aber immer wieder coole Bewegungen und Passagen.
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In Seillänge 10 (pers. 6b+) muss nochmals zugepackt und in die technische Trickkiste gegriffen werden. Hier können am Ende bei der Piazschuppe auch 1-2 Cams eingesetzt werden.
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Wilde und einsame Gegend

Abstieg:  Unkompliziertes,  siebenmaliges abseilen, erst über die Route, dann über eine sehr clever eingerichtete Abseilpiste (siehe Topo SAC Glarnerland), die unten am Pfeilerrücken unweit des Einstiegs endet.

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Ungefährer Verlauf der Abseilerei. Dort wo die Linie gestrichelt ist, führt die Piste über ein Grasband, der nächste Stand ist leicht unterhalt der Kante (mit Steinmännchen und Fixseil markiert. Unweit davon ist der Einstieg in die Herkules (Kreis).