Charakter: Eher kurze, aber spannende und bei den entsprechenden Bedingungen sehr lohnenswerte Skitour mit Nordwandcharakter. Umso mehr, da der Chammliberg im Gegensatz zu seinen Nachbarn Clariden und Schärhorn relativ selten besucht wird.
Ausgangspunkt: Klausenpass, alternativ Urnerboden
Aufstieg über die Chammlilücke: (Alternativ kann vom Klausenpass auch über das Chammlijoch aufgestiegen werden, dies ist etwas länger aber meist einfacher/ bequemer.) Von der Passhöhe traversiert man leicht ansteigend zur Alp Chammli (2053 m) und fährt bzw. rutscht dann zum Griesbödemli ab. Etwas steiler ansteigend gelangt man nun zum Felsriegel unterhalb der Chammlilücke. Durch ein steiles und oft mit Lawinenschnee gefülltes Couloir geht es dann in Richtung Lücke, wobei man je nach Verhältnissen und Können einige Meter zu Fuss aufsteigt. Alternativ kann man das Couloir auch westlich umgehen (exponiert). Nach einem flacheren Abschnitt und einer weiteren kurzen und meist problemlosen Steilstufe erreicht man schliesslich die Chammlilücke.
Nun trennt sich die Route von der zum Schärhorn, und man zieht relativ flach zum Einstieg in die Chammliberg-Südwestwand.
Nun wechselt man auf Steigeisen und überquert den Bergschrund, bevor eine Felsstufe überwunden werden muss, welche gewöhnlich die Schlüsselstelle darstellt. Bei guter Firn- oder Eisauflage ist die Stelle problemlos, bei Ausaperung machen brüchige, glatte Felsen die Geschichte schnell einmal anspruchsvoll und unangenehm.
Nach der Steilstufe steigt man nach Nordwesten traversierend durch die Südwestflanke zum Südwestgrad auf, welchen man in einer Höhe von ca. 3070 m gewinnt. Die Südwestflanke ist Ende Mai bis 9:00 vollständig im Schatten, um 10:30 dann mehrheitlich in der Sonne. Ein gutes Timing kann hier aufgrund von Nassschneelawinen entscheidend sein.
Beim Erreichen des Grates wechselt man in die Nordwestwand und steigt meist in Gratnähe durch Schnee oder gemischtes Gelände (brüchig!) die steile Flanke hinauf, welche sich zum Gipfel hin zurücklegt.
Zuletzt traversiert man leicht ansteigend nahe der Gratkante durch die Flanke zum Gipfel.
Abstieg und Abfahrt: Über die Aufstiegsroute; bei entsprechendem Können und Bedingungen kann auch über diese Route oder die Südflanke abgefahren werden.
Zeit Aufstieg: | 3-4 h zum Gipfel |
Höhenmeter: | mit Gegensteigungen ca. 1500 m |
Anforderungen:
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gute Aufstiegs- und Abfahrtstechnik, sehr sicheres Gehen in steilem, gemischtem Gelände (Schwierigkeit stark von Bedingungen abhängig) |
Ausrüstung: | Skitourenausrüstung, Helm, Steigeisen, 1-2 Eisgeräte |
Karte: | swisstopo |
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