Wie ich mich beim Sportklettern im Winter warm halte

1. Allgemeine Körperwärme

 

Kleidung

 

Neben den offensichtlichen Kleidungsstücken wie Daunenjacke, warme Hose, Mütze und Handschuhe etc. haben sich mit der Zeit folgende Stücke zu meiner Winterausrüstung dazugesellt, da sie einen kleinen, aber spürbaren Unterschied machen:

  • Dünne Kniesocken mit abgeschnittenem Fussstück (aber Ferse dran): so ist mein Knöchel warm aber die Fussspitze hat gutes Gefühl im Kletterschuh. Beim Sichern dann dicke Socken und warme Schuhe darüber.
  • Buff um den Hals und die Hüfte, um zu verhindern, dass das T-shirt aus der  Hose rutscht
  • Stirnband unter der Mütze, um die Ohren besser abzudecken
  • Langarmshirt oder Pulli, bei dem die Ärmel über die Handgelenke gehen; alternativ Pulswärmer. Warme Unterarme/Handgelenke sind entscheidend für warme Hände.

 

Essen und Trinken

 

Warmes Essen und Trinken trägt viel dazu bei, die Körperwärme zu behalten. Tee, Kakao, Bouillon kann gut in der Thermoskanne mitgenommen werden, Apfelmus, Zwetschenkompott, Porridge oder ähnliches in Thermosgefässen. Alternativ kann natürlich auch ein Gaskocher mitgenommen werden. Aber auch Pizzastücke, gefüllte Pitabrote etc. halten sich in Alufolie und Wärmetasche relativ lang warm.

 

 

Aufwärmen

 

Im Winter wärme ich mich nicht nur am Anfang des Tages, sondern vor jeder Route nochmals gründlich auf, insbesondere, wenn ich eine Route projektiere und zwischen den Versuchen bis zu einer Stunde Pause mache. Dazu jogge ich meist etwa 5-10 min leicht und mache dann ein paar Übungen mit Theraband (Schultern) und Knetmasse (Finger). Ist die Route gleich von Beginn weg schwierig, so bouldere ich sie bis zur ersten 2. oder 3. Exe nochmals kurz durch, komme runter und pausiere 5-10 min bevor ich endgültig einsteige.

 

 

 

2. Warme Füsse

 

Schon beim Zustieg stecke ich mir meine Kletterschuhe unter den Pulli, und dort bewahre ich sich auch beim Sichern und Pausieren auf. So behalte ich beim Klettern warme Füsse und habe auch einen geschmeidig sitzenden Schuh mit guten Grip. Auch der psychologische Effekt der entsteht, wenn man vor dem Losklettern in warme Schuhe steigt, ist nicht zu unterschätzen ;-).

 

 

 

3. Warme Hände

Kalte Haut an den Finger ist steif/glasig und hat schlechten Grip. Neben dem Warmhalten durch Handschuhe und Aufwärmen mit der Knetmasse vor dem Klettern hilft mir während dem Klettern (an Ruhepunkten) das rasche aneinander Reiben der Hände, das Wärmen der Hände in den Achselhöhlen oder an einem im Chalkbag deponierten, rezyklierbaren Wärmebeutel. Solche Beutel können auch unter die Kleidung oder beim Sichern in die Handschuhe oder Socken gesteckt werden um sich warm zu halten.

 

 

 

Wenn der Fels sehr kalt ist, lassen sich kalte Finger kaum vermeiden. An solchen Tagen hole ich mir beim Einklettern absichtlich einen "Kuhnagel". Das ist zwar für ein paar Minuten unangenehm, für den Rest des Tages hat man dann aber warme Finger.