Mit Ina, Karen, Dee, Greg und Atle 30/03/13
Das von Hütte-zu-Hütte gehen hat in Norwegen an Ostern Tradition. Dafür eigenen sich Fjellski besonders gut. Sie sind länger und leichter als Tourenski und deshalb besser fürs Gehen/Gleiten auf flachen Strecken geeignet, dank Stalkanten und solider Bindung können Abfahrten trotzdem besser gemeistert werden als mit Langlaufski. Um Haftung zu erzielen kann zwischen Wachs, Langfellen oder Kurzfellen (nur unter der Bindung) gewählt werden was eine Anpassung der Gleit- und Steigeigenschaften an Gelände und Schneebedingungen ermöglicht. Heute ging es aber, wie schon am Vortag - mit den Fjellski auf einen (bzw. zwei) Gipfel. Von der Leirvassbu ging es erst leicht abwärts einen Hag querend and den tiefsten Punkt der Tour, wo wir die Felle montierten. Wie schon in den Tagen zuvor war der Himmel wolkenlos - heute waren aber auch die Temperaturen deutlich höher und statt in der Daunenjacke stiegen wir im T-shirt auf. Was für eine Wohltat, nach dem langen dunklen skandinavischen Winter wieder Sonne auf er Haut zu spüren!
Jetzt im Winter liegt sehr viel Schnee, so dass die Spalten der Gletscher gut gedeckt sind. Trotzdem müssen wir unsere Route mit Bedacht wählen. Die ersten Höhenmeter sind angenehm zurück zu legen, dann wird der Hang steiler und erfordert gute Felltechnik. Im Sattel angekommen, deponieren Atle und ich die Ski und machen bewältigen die letzten Meter auf den Vesle Bjørn (kleiner Bär) zu Fuss. Das Gelände ist ausgesetzt und ab und zu schlagen wir Stufen, um mit den Plastiksohlen der Fjellskischuhe Halt zu finden. Was für ein Ausblick bietet sich hier! Direkt unter uns breitet sich der grossflächige Gletscher Smørstabbree aus, am Hoirzont tronen die imposanten Gipfel des Hurrungange-Gebietes - man kann praktisch ganz Jotunheimen überblicken! Beeindruckend ist auch die Sicht auf den Store Bjørn (grosser Bär), unsere zweites Tagesziel. Während restliche Gruppe im Sattel wartet, machen wir uns zusammen mit Ina daran, den Hang zu queren. Hier ist Vorsicht gefragt und Ausrutschen verboten - mit Skischuhen oder Steigeisen kein Problem, aber mit Plastiksohle doch fordernd. Die letzten Meter auf den Gipfel führen über steile aber gut in den Firn geschlagene Stufen. Nochmals geniessen wir den Ausblick und steigen dann zurück. Ein etwas grosser Tritt braucht etwas Mut, aber wenig später kommen wir gut im Sattel an. Jetzt wartet eine lange und trotz welligem, gepresstem Schnee recht gute Abfahrt. Den Gegenanstieg zur Hütte nehmen wir alle etwas müde in Angriff, aber der Gedanke an Bier und Waffeln hilft. Bei der Hütte angekommen, sind die Osterwettkämpfe (Skisprung, Parallelslalom und Seilziehen) voll im Gang und wir geniessen die Sonne als Zuschauer. Was für ein Tag!