Am Dorfausgang des idyllischen Dörfchens Buis les Baronnies gelegen, bietet sich das Gebiet wegen dem äusserst kurzen Zustieg (0-10 Minuten vom Parkplatz) geradezu für den An-oder Abreisetag an. Die Routen wirken auf den ersten Blick eher plattig und uninteressant, stellen sich dann aber als technisch sehr interessant heraus und die Felsqualität ist meist sehr gut. Einige (leichte) Routen sind allerdings mit etwas mit Vegetation durchzogen. Die Kletterei auf den geneigten Platten fordert wenig Kraft aber eine gute (Fuss)-technik und Routenlesefähigkeit - somit ist das Gebiet auch gut für einen (physischen) Ruhetag geeignet - zumal das Gebiet auch viele spannende Routen in gemässigten Graden aufweist. Die Routen sind meist sehr gut abgesichert - ab und zu wie in der Kletterhalle. In einzelnen Routen gibt es aber im leichten, plattigen Gelände schon mal einen längeren Abstand, wo ein Sturz unbedingt vermieden werden sollte. Vom Klettergebiet hat man gute Aussicht - nur die nahe Strasse beeinträchtigt die Idylle etwas. Trotz des kurzen Zustiegs gibt es hier kaum ein Gedränge. Nach dem Klettern lädt der kleine Fluss "l'Ouvèze" gleich über die Strasse zu einem Bad ein.
Beste Jahreszeit: Frühling und Herbst, im Sommer ist es wohl zu heiss. Das Gebiet liegt bis Mittag noch im Schatten, danach ist es sehr sonnenexponiert, ohne schattenspendende Bäume.
Unterkunft: Wir waren in Buis les Baronnies in der Villa des Gasthauses "Le Clos des Oliviers", was sich vor allem für Gruppen von 5-8 Leute sehr empfiehlt. Neben einer mit Backofen, Geschirrspüler und Mikrowelle bestens ausgerüsteten Küche verfügt die Villa auch über einen Sitzplatz mit Grill. Dank langer Abendsonne eignet sich der Sitzplatz perfekt für ein Afterclimb Bier oder Apéro. Zur Clos des Oliviers gehört auch ein Bed and Breakfast. Der Klettergarten Ubrieux ist zu Fuss in ca. 15 Minuten erreichbar, in 10 Minuten ist man im Dorfkern - etwa um in einer der beiden Bäckereien feinste Croissant au Beurre oder Pain Chocolat zum Frühstück zu holen.
Führer: Der "France: Haute Provence" von Rockfax besticht mit sehr genauen Fototopos und gibt zu den meisten Route eine kurze Beschreibung über deren Charakter. Ausserdem findet man hier eine Bewertung der Lohnenswertigkeit jeder Route, die sehr gut mit unserem Empfinden übereinstimmte. Dieser Führer lohnt sich vor allem, wenn man noch weitere Gebiete wie Céüse, St. Léger, Orpierre oder Buoux besuchen möchte.
Ausrüstung: Sportkletterausrüstung, am besten mit 80 m Seil Für die meisten Routen reicht auch ein 70 m Seil, aber für "Désir" und "Surprise zur Prise" werden 80 m benötigt, es sei denn, man benützt den Zwischenstand (entgegen dem was im Führer steht reicht 70 m nicht bis ganz nach unten!) Da die meisten Routen sehr gut abgesichert braucht es auch sehr viele Expressschlingen: bei der "Surprise sur Prise" musste ich Haken auslassen, damit mir die 20 Expressschlingen bis oben reichten!
Empfehlenswerte Routen:
Symphonie Inachevée, 6a: technisch, nie anstrengend und super abgesichert
Les Flambeurs, 6b+: sehr schön und fein, Krux and feinen Leisten, sehr gut abgesichert
Cupidos, 6a+: abwechslungsreich und nicht geschenkt, im leichten Gelände z.T. etwas weite Hakenabstände
Surprise sur Prises, 7a: nach hartem Einstieg deutlich leichter bis zur Krux am Ende der Route
Le Diagnal du Fou, 6a+: schöne Verschneidungskletterei als Abwechslung zu den Platten