St. Léger

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Beim schönen Zustieg locken schon die eindrücklichen Felswände

Das Klettergebiet St. Léger am Fuss des Mont Ventoux ist riesig und offeriert vor allem starken bis sehr starken Kletterern Unmengen an qualitativ hochstehenden Routen. Es gibt aber auch viele Routen in gemässigteren Graden. Wir waren nur im Sektor "Andalouse", wo es uns sehr gut gefallen hat. Die meisten Routen beginnen hier mit eine kleinen Überhang und schliessen dann mit langer, technisch spannender Wandkletterei an Leisten und scharfen Tropflöchern ab. Auch wenn der erste Haken manchmal etwas hoch scheint, so ist die Absicherung meist gut bis sehr gut. Obwohl wir am Auffahrts-Donnerstag dort waren, waren wir praktisch die ganze Zeit die einzigen im Gebiet, was wohl an den etwas längeren Zustiegen von etwa 30-40 Minuten liegt. Der Anmarsch erfolgt aber auf meist guten Wegen und ist landschaftlich sehr schön. Ein Fluss mit Becken und kleinen Wasserfällen beim Parkplatz dient nach heissen Tagen als Erfrischung vor der Rückfahrt.

Beste Jahreszeit: Frühling und Herbst, falls trocken auch im Winter. Fast alle Sektoren des Gebietes liegen praktisch den ganzen Tag in der Sonne. An den Einstiegen gibt es aber Bäume, die dem Sicherer oder beim Picknick und in den Pausen Schatten spenden.

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Corinne im Überhang der "Gourmandises du Vautour", 6c+

Unterkunft: Wir waren im Dörfchen Buis les Baronnies, etwa 20 Autofahrminuten entfernt. Buis bietet sich sehr an, wenn man neben St. Léger noch in anderen Gebieten wie Ubrieux, Baume Rousse, St. Julien oder  Malaucène klettern will. Wir haben dort die "Villa" des Gasthauses "Le Clos des Oliviers" gemietet, was sich vor allem für Gruppen von 5-8 Leute sehr empfiehlt. Neben einer mit Backofen, Geschirrspüler und Mikrowelle bestens ausgerüsteten Küche verfügt die Villa auch über einen Sitzplatz mit Grill. Dank langer Abendsonne eignet sich der Sitzplatz perfekt für ein Afterclimb Bier oder Apéro. Zur Clos des Oliviers gehört auch ein Bed and Breakfast. Der Klettergarten Ubrieux ist zu Fuss in ca. 15 Minuten erreichbar, in 10 Minuten ist man im Dorfkern - etwa um in einer der beiden Bäckereien feinste Croissant au Beurre oder Pain Chocolat zum Frühstück zu holen.

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Gemütlicher Rückweg durch den Fluss, den Mont Ventoux im Blick

Führer: Der "France: Haute Provence" von Rockfax besticht mit sehr genauen Fototopos und gibt zu den meisten Route eine kurze Beschreibung über deren Charakter. Ausserdem findet man hier eine Bewertung der Lohnenswertigkeit jeder Route, die sehr gut mit unserem Empfinden übereinstimmte. Dieser Führer lohnt sich vor allem, wenn man noch weitere Gebiete wie Céüse, Orpierre oder Buoux besuchen möchte. Allerdings deckt der Führer nicht alle Sektoren ab - obwohl er fast 300 Routen in St. Léger beschreibt. Wer wirklich lange dort klettern will, dem empfiehlt sich, sich nach einem aktuellen lokalen Führer um zu schauen, zumal das Gebiet immer noch weiter erschlossen wird.

Ausrüstung: Für den Sektor "Andalouse" reicht ein 70 m Seil, für andere Sektoren empfiehlt sich ein 80 m Seil. 18-20 Expressschlingen.

Empfehlenswerte Routen:

 

Maitre Vautour, 6b+: Steiles, aber technisch schön lösbares Dach, danach technisch feine Kletterei an Tropflöchern

Mano Negra, 7a+: sehr abwechslungsreich und anhaltend, erst steil an Henkeln und Tufa, dann technische Krux an kleinen Leisten, anschliessend Verschneidung

La Gourmandises du Vautour, 6c+: erst steil und knifflig ums Dach, dann fein - sehr schön!