Cresciano

Matthias in "Ghandi", 7b+ (Foto Silvan Hagmann)
Matthias in "Ghandi", 7b+ (Foto Silvan Hagmann)

Allgemeines: Cresciano ist vor allem als Bouldergebiet bekannt (und als solches auch fantastisch!), hat aber auf als Klettergebiet sehr viel zu bieten. Mit dem ÖV von der Nordschweiz recht gut erreichbar, bietet es sich auch für einen Tagesausflug an - ohne dass man auf der Heimreise dann im Stau stehen muss. Die insgesamt 8 Sektoren liegen idyllisch im lichten Kastanienwald und bieten abwechslungsreiche Kletterei an relativ rauen Gneis. Wirklich leichte Routen gibt es kaum; um so richtig auf die Rechnung zu kommen sollte man 6b/6c klettern.

Anreise und Zustieg: Mit dem Auto über Biasca (Ausfahrt 44) nach Cresciano, grosser Parkplatz in der westlichen Dorfhälfte. Mit dem ÖV nach Bellinzona, dann Postauto Richtung Airolo, Haltestelle Cresciano Paese (2h40 ab Zürich). Der Zustieg führt über gute Pfade - um ihn zu finden orientiert man sich am besten am Topo des Extrem Süd Führers. Man folgt entweder dem Strässchen, das in Serpentinen den Hang hinauf führt, oder kürzt diese auf dem Wanderweg ab. Beim drittem Mal Strasseüberqueren ("Sul Sasso") steigt man gerade hoch für die Sektoren G und H (ca. 30 min), oder zieht nach links für die Sektoren A bis C und D-F (ca. 40 min).

Cresciano, Sardegna arrivo, Klettern, Schweiz, Tessin, Climbing Ticino
Die Route "Sardegna arrivo", 6c+, ist sehr technisch - die Crux kommt ganz am Schluss...

Art der Kletterei: Der Fels bietet überall gute Reibung und man findet - ausser reiner Plattenkletterei - fast alles. Einige Routen sind eher bouldrig mit definierten Zügen, während andere viele kleine, scharfe Griffe aufweisen. Auch Risse und Verschneidungen kommen in vielen Routen vor. Die Kletterei ist relativ steil, trotzdem ist in den meisten Routen nicht nur Kraft, sondern auch eine gute vielseitige Technik gefragt. Die Routenlänge variiert stark, von nur gerade 5 m bis zu 38 m!

Lohnenswerte Routen:

 

Sektor C, Federica:

Sensazioni profonde, 6b: steil und gutgriffig

Palla di Neve, 7a: Ohne eigentliche Krux, aber anhaltend an Leisten und Crimps

Placchettari del cazzo, 6c+: Nach einer harten Stelle zu Beginn ist die Route physisch nicht mehr anspruchsvoll, fordert aber den Kopf - sehr unorthodox…

Ghandi, 7b+: nicht nur schön sondern auch höchst fotogen!

 

Sektor H, Lancio of story:

Dietro noi il vuoto, 6b: sehr abwechslungsreich, nach einem relativ harten Start deutlich leichter

Sardegna arrivo, 6c+: technisch

Paso, 7a: genial! Risskletterei und ein technisch anspruchsvoller Move in eine Verschneidung!

W la figa, 7b+: Startet relativ gemütlich, dann folgt eine steile Krux an schrägen Leisten, danach wieder leichter, aber immer noch steil, anhaltend und technisch fordernd/spannend

Cresciano, Federica, Placchettari del cazzo, Klettern, Schweiz, Tessin, Climbing Ticino
Die Route "Placchettari del cazzo", 6c+, ist im oberen Teil sehr ungewöhnlich - unheimlich und amüsant gleichzeitig (Foto Silvan Hagmann)